Porträt Carl Loewe. Der deutsche Komponist wird hier als Brustbild aus der Froschperspektive in einem gezeigt. Sein Blick ist auf einen Punkt schräg über dem Betrachter gerichtet. Er trägt keine Perücke mehr, sondern präsentiert sich mit kurzen, verwegenen Haaren. Über seiner Kleidung trägt er einen Umhang mit Pelzbesatz, man erkennt eine Fliege um seinen Hals. Das Bildnis ist rund.
Der in Löbejün geborene Kantorssohn Carl Loewe ging zunächst auf die Latina der Franckeschen Stiftungen in Halle. Er sang unter Türk im Stadtsingechor; bei diesem hatte er auch Kompositionsunterricht, und komponierte schon während seiner Studienzeit an der halleschen Universität einige bedeutende Balladen. Danach ging er für lange Zeit nach Stettin als Kantor und Organist an der Jakobikirche. Er starb in Kiel.
Das Blatt wurde als Lithographie von dem in Frankfurt a.M. tätigen Lithographen und Maler Valentin Schertle (1809-1885) ausgeführt. Er orientierte sich dabei an einer Malerei, vermutlich von dem in Stettin geborenen Maler Julius Grün (1823-1896), der Carl Loewe mit Sicherheit in seiner Zeit in Stettin, um 1829, getroffen haben wird. Gedruckt wurde das Blatt bei L. Zöllner in Berlin, vermutlich um 1830.
Signatur: N.d. Natur gemalt von J. Grün. Auf Stein gez. v. Valentin Schertle. Druck v. L. Zöllner in Berlin.
Beschriftung: [faksimilierte Unterschrift] Dr. Loewe.