Porträt von Johann Joachim Winckelmann. Der deutsche Archäologe, Bibliothekar, Antiquar und Kunstschriftsteller wird hier als Brustbild nach links gezeigt. Seine Augen mustern interessiert den Betrachter. Er trägt einen Turban auf dem Kopf und dazu einen Pelzmantel. Das Bildnis ist rechteckig gerahmt.
Johann Joachim Winckelmann galt als der Begründer von wissenschaftlicher Archäologie und Kunstgeschichte. Hierzu studierte er zunächst Theologie an der Universität in Halle. Als nächstes versuchte er sich an einem Studium der Medizin in Jena. 1748 wurde er Bibliothekar bei Heinrich Graf von Bünau auf Schloss Nöthnitz bei Dresden. Dort traf er auf den päpstlichen Nuntius in Sachsen, der ihm eine Stelle als Bibliothekar in Rom anbot. Schließlich ging Winckelmann für einige Zeit nach Italien, wurde Aufseher über die Altertümer und durch Papst Clemens XIII. zum Scrittore an der Bibliotheca Vaticana ernannt. Außerdem verfasste er die "Abhandlung von den Fähigkeiten der Empfindung des Schönen in der Kunst, und dem Unterrichte in derselben".
Der Nürnberger Kupferstecher Lazarus Gottlieb Sichling (1812-1863) hat dieses Blatt als Stahlstich ausgeführt. Er nutzte dabei eine Vorlage von Anton von Maron, eine Radierung, die nach 1768 datiert ist und sich heute im Kunsthistorischen Institut im Florentiner Max-Planck-Institut befindet. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich heute in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, in der Staatsbibliothek zu Berlin, in der Universitätsbibliothek zu Leipzig, im Gleimhaus in Halberstadt u.a.
Signatur: gem. v. Maron. / gest. v. L. Sichling. Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. gedr. v. Th. Zehl.
Beschriftung: J. J. WINCKELMANN.