Hersteller: R. Wolf, Magdeburg-Buckau
Baujahr: 1862 (Fabrik.-Nr. 2)
Leistung: 3 bis 4.5 kW / 4 bis 6 PS bei 120 Umdrehungen/Minute
Dampferzeuger und Dampfmaschine sind bei der Kesseldampfmaschine bei denkbar kleinstem Platzbedarf miteinander vereinigt. Diese Bauart entstand in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts als Kleinkraftanlage. Die Anordnung der Maschine erfolgte sowohl ortsfest als auch auf Rädern (Lokomobile). Durch die kompakte Bauweise entfielen die Dampfleitungen zwischen Dampferzeuger und Dampfmaschine, was die Wärmeverluste verminderte. Die Kesseldampfmaschine war außerordentlich wirtschaftlich, wenn außer Kraft auch Wärme (Abdampf, Heißwasser) gebraucht wurde und ein billiger Brennstoff vorhanden war, wie z.B. in Sägewerken, Möbelfabriken u.ä., wo Holzabfälle verheizt werden konnten. Weiterentwicklungen waren Dampfpflug-Aggregate, Straßenlokomotiven, Dampftraktoren und Dampfwalzen. Der Einsatz derartiger Maschinen erfolgte ortsfest in Kleinbetrieben (als Kraftanlage), oder als Lokomobile vorwiegend in der Landwirtschaft (zum Antrieb von Dreschmaschinen). Die Lokomobile Nr. 2 wurde 1862 von dem Besitzer einer Pappenfabrik in Schönebeck erworben, später durch den Hersteller zurückgekauft und wurde noch 1912 als Antriebsmaschine in der Zimmerei der Maschinenfabrik R. Wolf genutzt. Die Nr. 1 (1862) befindet sich seit 1904 im Deutschen Museum München.