Farbenfrohe abstrakte Malerei in großem Format, die figurative Bezüge assoziieren lässt. Nach einem Aufenthalt in San Francisco hat Torsten Russ für sich die Farbigkeit der Hippiekultur entdeckt. Es entstanden eine Vielzahl, für seine Verhältnisse sehr farbintensive Arbeiten - gemalt auf Leinwand, meistens mit Ölsticks und zum Teil sehr großformatig.
Das Werk "Rhapsody" schenkte Russ dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz nach einer Einzelausstellung im Jahr 2019, wo es seit dem ausgestellt wird. Für den gebürtigen Zeitzer war es ein besonderes Anliegen seiner Heimatstadt eines seiner Werke zu überlassen: „Zeitz...hier öffnete ich die Augen nach der Geburt und begann die Welt zu erkunden. Ich erlebte das Entstehen des Stadtteils ,Völkerfreundschaft´ in der unmittelbaren Nachbarschaft zur Alten Schäferei. Meine Vorschulzeit war geprägt vom unbeschwerten Toben auf den Feldern und den verwilderten Schrebergärten in der Nachbarschaft. Während meiner Schulzeit begann sich meine Liebe zum Zeichnen und Malen zu entwickeln. Väterliche Gene und guter schulischer Zeichenunterricht waren wichtige Helfer für meine spätere Passion. Die Stadt Zeitz bot mehr als ausreichend Möglichkeiten und Gelegenheiten, eine entspannte Kindheit zu verbringen. Das Werden und Vergehen war hautnah zu erleben und war stets für mich eine Inspirationsquelle. Die 1000- Jahrfeier der Stadt war solch ein Höhepunkt. Alt und Neu, Realität und Vergängnis, Aufbau und Verfall waren auf den Punkt gebracht. Die Zeit wurde begreifbar, machte bedenklich und weckte Hoffnung...das Leben in der Stadt Zeitz war stete Auseinandersetzung. Rückblickend hatte ich eine unbeschwerte Kindheit in einer lebendigen Stadt. Dafür möchte ich danken. Ich überreiche der Stadt Zeitz eines meiner letzten Ölbilder, mit dem Titel ,Rhapsody´ als Schenkung. Dieses Werk entstand nach einer Studienreise in San Francisco. Die Farben, die Vielschichtigkeit, das Erkennbare und das Verborgene - alles zu einer Einheit gefügt, sind für mich Reflektionen an die Stadt meiner Jugend. Interpretationen unterschiedlichster Art sind möglich und stets gewollt. Ich wünsche dem Betrachter viel Stoff für eigene Wahrnehmungen und Deutungen. Die über 1000-jährige Stadt hat es verdient.“