Porträt von Alexander Pope. Der Londoner Dichter erscheint hier als frontal dargestelltes Brustbild, den Kopf mit der rechten Hand an einem Tisch abstützend. Sein Blick ist träumerisch nach rechts oben gerichtet. Er scheint eine Perücke zu tragen, dazu eine einfache, aufgeknöpfte Jacke. Das Bildnis ist in einen ovalen Rahmen gefasst. Das Blatt ist eine Buchseite mit Lebenlauf darunter.
Alexander Pope trat 1713 der als "Scriblerus Club" bekannten Gruppe von Tory-Satiriker bei. Angeregt von den Mitgliedern dort übersetzte er die fünf Bände von Homers "Odyssee" ins Englische, half Jonathan Swift bei der Herausgabe seiner "Gullivers Reisen" und veröffentlichte selbst eine Edition der Shakespeareschen Werke. Georg Friedrich Händel muss Pope ab 1717 im Haus des Earl of Carnarvon, des späteren Duke of Chandos, begegnet sein, da Händel dort Hauskomponist war und sich dort ein progressiver Literatenkreis regelmäßig versammelte, darunter Pope. Wahrscheinlich lieferte Pope Händel dann textliche Inhalte für seine Masque "Acis & Galatea", die dem 1718 Duke gewidmet wurde. Händel baute außerdem Pope´s Maxime aus "Essay on Man" (1734) in sein Oratorium "Jephta" von 1751 ein.
Als Vorlage dieses Stiches von dem Londoner Mezzotintostecher James Thomson (1789-1850) soll ein Blatt von dem Miniaturisten Arthur Pond (ca. 1700-1758) gedient haben. Das Blatt war eine Buchseite aus der Publikation "The Biographical Magazine: Containing Portraits & Characters of Eminent (...) Persons of Every Age & Nation". Das British Museum in London besitzt ebenfalls ein Exemplar des Blattes. Das Blatt ist außerdem eine Variante eines weiteren Porträts der Stiftung Händel-Haus: BS-III 155.
Signatur: A. Pond pin.t. Thomson sculp. Publish'd by Harrison & Co. April 1. 1794.
Beschriftung: ALEXANDER POPE, ESQ.