Porträt von Friedrich Wilhelm II., König von Preußen. Der preußische Monarch wird hier als Brustbild nach rechts gezeigt. Er schaut links am Betrachter vorbei. Seine Kleidung besteht aus einem Hermelinumhang und dickerem Mantel sowie Rüstung darunter. Außerdem trägt der Dargestellte keine Perücke, sondern kurze, weiße Haare. Das Bildnis ist rechteckig gefasst. Darunter erscheint auf einem Schild eine Aufschrift mit seinem Namen und seinem Stand. Die Aufschrift wird von einem bekrönten Wappen getrennt.
Friedrich Wilhelm II. war von 1786 bis zu seinem Tode König von Preußen. Friedrich II. (BS-III ) war sein Onkel, dieser setzte ihn auch als seinen Thronfolger ein. Friedrich Wilhelm II. galt als kulturliebend und betätigte sich als Mäzen. Einer seiner engsten innenpolitischen Ratgeber war Johann Christoph Woellner (BS-III ), der in Halle studiert hatte.
Das Blatt wurde als Kupferstich von dem Schweizer Kupferstecher Johann Jakob von Mechel (1764-1816) ausgeführt. Mit der Vorlage ist es etwas komplizierter; hier sind zwei Signaturen verzeichnet. Der Künstler F. Doopler soll das Bildnis gemalt haben. Die nächste Signatur könnte sich auf den in Frankfurt a.M. tätigen Miniaturisten und Zeichner Johann Friedrich Beer (1741-1804) oder seinen Sohn, Johann Peter Beer (1782-1851), beziehen. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster schreibt den Entwurf sogar der Berliner Kupferstecherin und Miniaturmalerin Antoinette Tassaert (1768-1822) zu, da sie mit dem königlich-preußischen Kammermusiker Joseph Beer (1744-1812) verheiratet war und die Signatur sich auch auf sie beziehen könnte. Jedenfalls soll einer oder eine dieser Personen den Entwurf zum Kupferstich gezeichnet haben, womöglich mit Bezug auf Doopler. Das LWL-Museum ist außerdem der Meinung, dass das Blatt Teil des Krönungsdiariums, ein Protokoll einer Krönungszeremonie, von Leopolds II. oder von Franz I. sein soll.
Signatur: F. Doopler Pinx. Beer del. J. J. v. Mechel sc:
Beschriftung: FRIDERICH WILHELM DER II. Koenig von Preussen und Churfürst von Brandenburg.