Porträt vom Gottfried August Bürger. Der deutsche Dichter ist hier als Brustbild nach rechts gewandt dargestellt. Sein Blick haftet am rechten Blattrand. Er trägt eine kurze Perücke einen Mantel mit Stehkragen, aus dem ein gerüschter Jabot lugt. Das Bildnis ist in einen rechteckigen Rahmen gefasst.
Gottfried August Bürger hat in Göttingen Rechtwissenschaften studiert. Dort trat er auch der Freimaurerloge "Zum goldenen Zirkel" 1775 bei. Die Universität ernannte ihn im November 1789 zum außerordentlichen Professor, was ihm nicht allzu viel einbrachte. Seine zahlreichen Gedichte veröffentlichte er im "Göttinger Musenalmanach". Das bekannteste Werke von ihm sind die "Feldzüge und Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen" (1786/1789), deren Inhalte er von den Übersetzungen Rudolf Erich Raspes übernahm und neu aufarbeitete. Mehr als 180 Komponisten vertonten sein Werk.
Der deutsche Kupferstecher Johann Christian Benjamin Gottschick (1776-1844) hat das vorliegende Blatt als Kupferstich ausgeführt. Als Vorlage wählte er ein Porträt von Johann Friedrich Baumann (1784-1830), deutscher Bildnismaler. Baumann selbst hat sich an Giovanni Domenico Fiorillo (1748-1821) orientiert. Ein Paar Sammlungen besitzen Exemplare des Blattes: das Gleimhaus in Halberstadt etwa, das das Blatt auf 1826 datiert. Oder das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, das wie die Österreichische Nationalbibliothek in Wien das Blatt zwischen 1791 und 1844 datiert. Zum Blatt gibt es eine Dublette in der Stiftung Händel-Haus: BS-III 396.
Signatur: Baumann del. nach Fiorillo. Göttschick sc.
Beschriftung: G. A. Bürger.
Quelle: Deutscher Ehren-Tempel … 8. Band, Gotha 1826, S. 93–104.