Porträt von Georg Adam Struve. Der deutsche Jurist aus Magdeburg wird hier als Brustbild nach rechts gewandt dargestellt. Sein Blick ist mit einer verzerrten Mimik auf den Betrachter gerichtet. Er trägt eine lange, gelockte Perücke, die äußerst kunstvoll ausgeführt wurde, dazu scheinbar einen Umhang mit einer Art Fliege und Jabot am Kragen. Das Bildnis wird von Palmenwedeln oval gerahmt. Darunter erscheint ein Wappen. Eine Aufschrift in einer Kartusche aus Palmenwedeln verrät, dass sich der Dargestellte zum Zeitpunkt der Entstehung des Blattes in seinem 69. Lebensjahr befunden haben soll, also 1688.
Georg Adam Struve ging 1636 zum Studium der Philosophie, Geschichte und Jura nach Jena. Er wechselte ein paar Jahre später nach Helmstedt und wurde 1645 als Beisitzer am Schöffenstuhl in Halle (Saale) berufen. Jedoch promovierte er kurz darauf in Helmstedt und nahm eine Professur in Jena an und wurde Hofgerichtsassessor. 1667 wurde er zum Geheimen Rat und Kammerdirektor in Weimar ernannt, doch es zog ihn ein paar Jahre später wieder an den juristischen Lehrstuhl der Universität Jena.
Ein Stecher oder eine Vorlage ist durch das beschnittene Maß des Kupferstichs nicht ermittelbar. Jedoch wurde das Blatt 1696 durch den Sohn Struvens in einer Publikation als Frontispiz verwendet: "JURIS-PRUDENZ, Oder Verfassung der Landüblichen Sächs. Rechte".
Beschriftung: Georg Adam Struve JCtus | von Magdeburg | in seinem 69ten Jahre. [JCtus = Juris Consultus]
Quelle, Literatur, Dokumentation: Frontispiz zu: Struve, Georg Adam: Juris-Prudenz, Oder Verfassung der Landüblichen Sächs. Rechte ... zum Druck befördert von dessen ältesten Sohne Johann Wilhelm Struven. – Merseburg: Christian Forberger 1696. ; Peter Mortzfeld, Katalog der graphischen Porträts in der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. München 1987ff., Objekt A 21377.