Auf diesem Farbholzschnitt, den Dorothea Milde als Nachtbild angelegt hat, sieht man die Türme der Nikolaikirche, der Kirche der Quedlinburger Neustadt, von der Pölkenstraße aus. Sie ragen hoch über den Häusern auf und sind fast völlig verschattet. In der davor liegenden Straße, der Kaplanei, scheint eine hohe Straßenlaterne zu stehen, deren Lichtschein auf das gegenüberliegende Haus und den Giebel des Hauses daneben fällt, und auch die Pölkenstraße an dieser Stelle beleuchtet. Der Rest der Straße liegt im Dunkeln, dennoch sind die Konturen und die Fassadendetails der einzelnen Häuser klar zu erkennen. Das Blau des Himmels, der eine Folie für die Türme abgibt, ist nicht deckend, sondern sehr ungleichmäßig, was beim Drucken vielleicht beabsichtigt war, um den Effekt eines Sternenhimmels zu erzeugen.
Druck auf dünnem Japanpapier.
Die Entstehung dokumentiert in NLM 21, 26.10.1919
Handschriftlich bezeichnet: "Abends an der Nikolaikirche." - "Dorothea Milde."
Das Monogramm Dorothea Mildes links unten.