Porträt von Friedrich Schiller. Der deutsche Dichter, der im Todesjahr von Georg Friedrich Händel geboren wurde, ist hier als Brustbild nach links dargestellt. Den Kopf hält er schräg und gesenkt, sein Blick ruht an einem Punkt links unten, als sinne er über etwas nach. Statt Perücke trägt er sein natürliches Haar. Dazu kommt einfache Kleidung: ein Mantel und ein Halsbinder oder Jabot. Das Bildnis ist achteckig gerahmt.
Friedrich Schiller war neben Johann Wolfgang von Goethe einer der bedeutendsten Dichter im deutschsprachigen Raum. Schillers Durchbruch gelang bereits 1782 mit der Aufführung seines Schauspiels "Die Räuber". Sein Förderer war Christian Gottfried Körner, den er einmal in Leipzig besuchte. Dann ging er nach Weimar und lernte neben Goethe auch Christoph Martin Wieland und Johann Gottfried Herder kennen. Zusammen prägten sie die Weimarer Klassik. 1802 wurde Schiller geadelt.
Gestochen wurde das Blatt als Stahlstich von dem in Dresden als Reproduktionsstecher tätigen Moritz Steinla (1791-1858). Seine Vorlage war ein Gemälde von 1793/1794 der deutschen Malerin Ludovika Simanowitz (1759-1827). Sie porträtierte auch Schillers Vater, Mutter und Gattin und war mit Schillers älterer Schwester Christophine befreundet. Am Motiv steht eine weitere handschriftliche Signatur: "gem. Heinsius." Das kann jedoch nicht stimmen, da Steinla einen weiteren Stich verfertigt hat, bei dem er auch die Vorlage durch Frau Simanowitz in der Signatur verzeichnet hat. Dieser Stich ist in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel zu finden. Eine weitere Variante zum vorliegenden Objekt ist ein anderes Blatt der Stiftung Händel-Haus: BS-III 654. Zwei weitere Exemplare gibt es in der Universitätsbibliothek von Heidelberg und im British Museum in London.
Signatur: [handschriflich] gem. Heinsius.
Steinla sc.
Beschriftung: SCHILLER.