Porträt von Friedrich Rückert. Der deutsche Dichter ist hier als Brustbild nach rechts gewandt dargestellt. Sein kritischer Blick geht am rechten Blattrand vorbei. Er trägt keine Perücke, sondern schulterlange Haare sowie einen Schnurr- und Kinnbart. Seine Kleidung ist einfach. Das Bildnis ist rechteckig gerahmt.
Friedrich Rückert galt als Sprachgenie, da er sich mit mehr als 40 Sprachen beschäftigt hat. Nach kurzen Dozententätigkeiten in Jena ließ er sich als Privatgelehrter in Würzburg nieder. Nach Publikationsversuchen in Stuttgart hielt er sich 1817 in Italien auf, wo er Kontakte zu deutschen Künstlern pflegte.
Gestochen wurde das Bildnis von dem gebürtigen Nürnberger Radierer Albrecht Fürchtegott Schultheiß (1823-1909). Der Schweizer Grafiker Samuel Amsler (1791-1849) schuf für diesen Stahlstich die Vorlage. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich im Halberstädter Gleimhaus und in den Staatlichen Graphischen Sammlungen von München. Die Datierung des Blattes dieser beiden Sammlungen reicht von 1814 bis 1875, wobei eine Entstehungszeit ab etwa 1850 wahrscheinlicher erscheint, da der Stecher 1814 noch gar nicht auf der Welt war.
Signatur: gez. v. S. Amsler gest. v. A. Schultheiss. Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. Druck v. F. A. Brockhaus.
Beschriftung: FRIEDRICH RÜCKERT.