Flugblatt von um 1610/20 mit „Memento mori“-Motiv
Der Kupferstich zeigt den Kopf eines schreienden Mannes zwischen zwei Dämonen, der in der Hölle brennt. Eingefasst ist die Szene in einen ovalen Rahmen, der mit vier dämonischen Köpfen verziert ist. Seitlich stürzen verdammte Seelen zwischen Flammen hinab. Unten ist die Hölle mit dem Teufel und Dämonen dargestellt, oben das siebenköpfige apokalyptische Ungeheuer. Darüber steht in einer Kartusche der Vers "Discedite a me maledicti in ignem aeternum qui paratus est diabolo et angelis eius" (Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!) aus dem Matthäusevangelium (Kapitel 25 - Vers 41), darunter "Inferno eiusque poena nihil intolera:/ bilius aut infelicius excogitari potest." (Das Inferno und seine Bestrafung sind unerträglich)
Diese Darstellung stammt vermutlich aus einer Reihe von vier Blättern (Quattuor Servitutes Hominum), die allegorische Darstellungen der vier Knechtschaften des Menschen (Servitus Carnis, Servitus Mundi, Servitus Diaboli und Servitus Christi - Tod, Herrlichkeit, Hölle und Fegefeuer) darstellen.
Die Vorlage für dieses Blatt stammt möglicherweise von Joannes Bernardinus S oder Raphael Sadeler.
Alle bisher bekannten Fassungen sind seitenverkehrt.