Brief und Umschlag in/auf einem Papier mit schwarzem Vordruck mit Linien für Text sowie Hinweis auf Kriegsgefangenenpost aus Frankreich - Brief wird auf der Innenseite verfasst, Papier zusammengeklappt und auf Außenseite Adressen für Empfänger und Adressaten angebracht.
Text des Briefes: "8.12.47. // Meine liebe Inge! // Ich weiß gar nicht recht wie anfangen // soll. Ich bin vor Freude über Deine erste // Nachricht seit fast 3 Jahren noch etwas // durcheinander. Nun will ich versuchen, // Dir einen kurzen Überblick über // diese Zeit zu geben: Am Tage der // Kapitulation befand ich mich auf // der Fahrt zwischen Drontheim + // Oslo. Wurden dann in Süd-Norwe- // gen, bf. Drammen, informiert. // Hier haben wir bis zum 1.9.45. // sehr gut gelebt. Am 2.9. fuhren // wir per Schiff von Oslo nach // Bremerhaven. Dann über Bretzen- // heim (bf. Bingen) nach Cherbourg. // von dem Tage an wurde ich zum // Minenräumen eingesetzt. // Auf dem Ersten Kmdo. war ich // fast ein Jahr. Dort ging es uns nicht schlecht. Die Bevölkerung // war sehr freundlich. Im Oktober // 46 wurde unser Kommando /// aufgelöst. Vom Depot Cherbourg // nourdeurvir[?] als Spezialisten // zum Depot baeu [?] versetzt. Dort // hatten wir die selbe Arbeit. // Im Febr. 47 ging es nach Orle- // ans. Einige Wochen später // nach Chartres. Hier haben // wir Bombenblindgänger aus- // gegraben + gesprengt. Nun // sitze ich seit über 3 Monaten // im Lager. Zuerst Chartres. Und // seit 2 Monaten in Orleans. // Unsere gefährliche Arbeit ist // nun beendet. Und als Dank // dafür, werden wir bevorzugt // entlassen. Nun höre + staune: // spätestens Ende Januar- Febr. // bin ich bei Dir. - Das über meine // Gefangenschaft. - Ich schreibe Dir // gleich noch einen Brief. Hoffent- // lich gehen alle durch. Es grüßt Dich von ganzem Herzen // Dein Theo. Herzl. Gruß Deinen Eltern. // Th.".