Flugblatt von um 1620 mit „Memento mori“-Motiv
Dieser Druck zeigt ein Skelett mit offenem Mund in einem ovalen Rahmen, verziert mit Sanduhren und Totenköpfen mit Kronen. Der oberste Schädel trägt die päpstliche Tiara als Symbol für die geistliche Macht. Der unterste Schädel liegt auf Schwertern und einem Buch und symbolisiert die weltliche Macht. Der Rahmen ist von zwei Kartuschen umgeben. Die obere Inschrift lautet „Mors sceptra lignibus aequat“ (Der Tod macht Zepter und Hacken gleich). Die untere Inschrift „Mors ultima linea rerum est“ (Der Tod ist der Schlussstrich aller Dinge) stammt von Horaz. An den vier Ecken wiederholen Totenköpfe und Knochen das „Memento mori“-Thema des Kupferstichs.
Die lateinische Inschrift unterhalb der Darstellung wird Augustinus von Hippo zugeschrieben.
Diese Darstellung stammt vermutlich aus einer Reihe von vier Blättern (Quattuor Servitutes Hominum), die allegorische Darstellungen der vier Knechtschaften des Menschen (Servitus Carnis, Servitus Mundi, Servitus Diaboli und Servitus Christi - Tod, Herrlichkeit, Hölle und Fegefeuer) darstellen.
Die Vorlage für dieses Blatt stammt möglicherweise von Joannes Bernardinus S oder Raphael Sadeler. Die Verse stammen von Quintus Horatius Flaccus und Prosper Tiro von Aquitanien.
Alle bisher bekannten Fassungen sind seitenverkehrt.