In den Mittelpunkt des vorliegenden Blattes setzt Adrian Zingg eine der Mühlen, die im Plauener Grund vielfach zu finden waren. Vor dem mehrgeschossigen Gebäude mit Walmdach und Gauben verläuft ein durch eine niedrige Mauer kanalisierter Mühlbach, dessen Fließgeschwindigkeit von zwei Wehren beliebig variiert werden kann. Im Hintergrund geht ein Wanderbursche auf das Gebäude zu. Zu beiden Seiten der Mühle sind in der Tiefe des Bildes Bäume und dazwischen weitere Gebäude zu erkennen. Die Uferseite im Vordergrund des Blattes ist schräg abfallend gehalten und mit typischen Bodenformationen wie Buschwerk, Grassoden und Gestein versehen.
Zinggs Ansicht nach war die exakte Darstellung der diversen
Baumarten, Gräser und die Verschiedenartigkeit des Gesteins
Grundbedingung für jedes künstlerische Schaffen. Dass er selbst dies meisterlich beherrschte, beweist der Künstler in dieser pittoresken Federzeichnung.