Das Blatt zeigt eine Frau als Ganzfigur, scheinbar sitzend oder an etwas angelehnt. Sie ist leicht gewandet, trägt die Haare hochgesteckt und ist in ihr Lautenspiel vertieft. Dabei schaut sie auf einen Tisch links neben sich. Dort liegt ein Notenbuch und daneben weitere Musikinstrumente, wie eine Sopran-Viola da gamba, Zinken und ein weiteres Zupfinstrument. An der Wand hinter dem Tisch hängen außerdem eine Lyra und ein Schellenkranz. Rechts neben ihr stehen ein größeres Blasinstrument, vielleicht ein Basspommer, und dahinter eine Viola da gamba. Außerdem gewahrt man im Hintergrund eine Burg in einer Landschaft. Zur weiteren Unterstützung des musikalischen Charakters des Bildes hat die Dame ihren Fuß grazil auf einem Stapel dicker Musikbücher am Boden platziert, auf den Einbänden erkennt man Notenlinien.
Die Vorlage für diesen Kupferstich schuf der flämische Maler Maarten de Vos (1532-1603). Die andere Signatur bezieht sich auf Johann oder Jan Sadeler (1550-1600), einem flämischen Kupferstecher, der an vielen Orten in Deutschland wirkte, der das Blatt als Kupferstich gestochen und verlegt hat. Das Österreichische Museum für angewandte Kunst in Wien besitzt ebenfalls ein Exemplar des Blattes und ordnet es in eine Reihe von Sadeler ein, die sich den sieben freien Künste widmet.
Signatur: Ioan. Sadler sculp. et excud. Marti. de Vos figurauit.
Beschriftung: [Motiv] MVSICA.
[Beschriftung] Musica multipluci mentes modulamine mulcet Cui praebent operam vox, fistula, tibia, chordae.