Die Dame mit Vogelbauer aus Weißporzellan steht auf einem rocailleverzierten Terrainsockel. Auf der Unterseite des Sockels befindet sich ein gepresster Rautenschild - Marke der Churfürstlichen Porzellan Manufaktur Nymphenburg. Die Frau ist mit einem langen mit Falbeln besetzten Rock, einem mit Spitzen verzierten Schnürmieder und einer Halbschürze bekleidet. Als Kopfputz trägt sie über dem im Nacken zusammengefassten Haar eine kleine Spitzenrüsche mit Edelsteinschmuck, der kokett in die Stirn hinabreicht. Die Dame hält einen leeren Vogelbauer in ihrer rechten Hand, den sie auf ihrer Hüfte abstützt. Auf ihrer linken Hand sitzt ein kleiner Vogel.
Diese 17 cm hohe Figur entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Nymphenburg nach einem Modell von Johann Friedrich Lück von 1760. Er war Modelleur in der Frankenthaler Porzellanmanufaktur, die 1797 zum Nationalbesitz erklärt und aufgelöst wurde. Einige Künstler gingen nach Nymphenburg und mit ihnen einzelne Frankenthaler Formen, die später neu ausgeformt wurden.
K. Ebert