Provinzialrömisches Ringknaufschwert aus Eisen mit gerader, zweischneidiger Klinge und kurzer Spitze; vierkantige, leicht geschweifte und gratartige versteifte Parierstange; kurze Griffangel; bandförmiges, schmales Griffstück aufgenietet (ein Niet), am Ende ein ovaler, nach oben verdickter Ring mit rhombischen Querschnitt; stark korrodiert.
Solche Schwerter waren die markantesten Waffen der römischen Infanterie. Große Härte und hohe Elastizität erklärt dessen Beleibtheit auch bei den Germanen. Ringknaufschwerter wurden im Römischen Reich während der gesamten Kaiserzeit benutzt. Ihr Auftreten in Germanien ist auf die zweite Hälfte des 2. Jh. n. Chr. beschränkt. Die wenigen gut dokumentierten Fundstücke stammen aus germanischen Gräbern mit Vollbewaffnung (Schwert, Schild, Lanze). Im sog. freien Germanien ist dieser Schwerttyp nur selten zu finden. Römische Militärschwerter blieben Eigentum des Staates, durften also nicht veräußert werden. Nur durch illegalen Waffenhandel oder als Kriegsbeute konnten sie in germanischen Besitz gelangen.
Das Schwert von Töppel ist die einzige original römische Waffe, die bislang auf dem Gebiet von Sachsen-Anhalt gefunden wurde. Es wurde 1940 beim Ausheben einer Sandgrube vom Schüler Helmut Ulrich in einer Tiefe von 1,6 m im Sand ohne weitere Funde entdeckt. Erst 1943 wurde das Schwert vom Museum Zerbst dem Landesmuseum zur Verfügung gestellt.
Sollten alle überlieferten Angaben zur Auffindung des Schwertes von Töppel stimmen, sind die Faktoren der vergleichsweise recht tiefen Auffindung und das vollkommene Fehlen weiterer Funde erstaunlich für eine mögliche Bestattung des 2./3. Jahrhunderts an diesem Ort. Ein singuläres Vergaben dieser Waffe – aus welchem Grund auch immer – in historisch viel jüngeren Zeiten erscheint daher ebenso denkbar.