Porträt von Johann Friedrich Bause. Der in Halle geborene Kupferstecher wird hier als Brustbild nach links gezeigt. Den Kopf hat er dabei nach rechts dem Blattrand zugedreht. Er trägt einen Turban und einfache Kleidung. Das Bildnis ist achteckig gefasst.
Johann Friedrich Bause bildete sich im Selbststudium in der Kunst aus. Kurzzeitig war er Schüler von Johann Jakob Haid (1704-1767) in Augsburg, von dem sich einige Stiche in der Stiftung Händel-Haus befinden. Bause lernte auch Anton Graff (1736-1813) kennen, von dem Haid wiederum oft Vorlagen für seine Stiche nahm. 1766 ging er von Halle nach Leipzig, wo er an der Kunstakademie Professor der Kupferstichkunst wurde und sich zu einem der besten Porträtstecher seiner Zeit ausbildete.
Das Blatt wurde von dem in Dresden tätigen Kupferstecher Christian Gottfried Zschoch (1775-1833) hergestellt. Er nutzte dabei eine Vorlage des Schweizer Maler Anton Graff, der mehrere Bilder von Bause gemalt zu haben scheint. Außerdem taucht hier die Verlegeradresse der Gebrüder Schumann aus Zwickau auf. Das Blatt soll angeblich in einer Publikation der Verleger erschienen sein: "Bildnisse der berühmtesten Menschen aller Völker und Zeiten (Supplementband zu jedem biographischen Wörterbuch, besonders zum Conversations-Lexikon)". Bisher konnte dies nicht bewiesen werden, aber der Blattrand mit Löchern, die von einer Heftung in einem Buch stammen, weist darauf hin, dass das Blatt einst in einem Buch war. Ungewöhnlich ist, dass bei diesem Porträt ein Kupferstich verwendet wurde, da die meisten Stiche, die die Gebrüder aus Zwickau verlegten, Punktierstiche waren. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster sowie in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. Die Staatsbibliothek zu Berlin und die Österreichische Nationalbibliothek in Wien besitzen je sogar zwei Blätter des vorliegenden Exemplares. Die Stiftung Händel-Haus besitzt darüber hinaus eine weitere Variante des Kupferstechers: BS-III 550.
Signatur: Zschoch sc. Zwickau, b. d. Gebr. Schumann.
Beschriftung: J. F. BAUSE.