Porträt von Louis Marchand. Der französische Cembalist, Organist und Komponist wird hier als Brustbild nach rechts, den Kopf nach links gewandt und den linken Blattrand anschauend dargestellt. Er trägt neben einer kurzen Perücke mit Zopf eine Schleife um den Hals und eine offene Jacke, an der rechts ein Orden haftet. Das Bildnis ist oval gefasst und ruht auf einem Sockel.
Louis Marchand war bereits mit 14 Jahren Organist der Kathedrale von Nevers und später bis zu seinem Tod an der Jesuitenkirche in der Rue St Jacques, an St Benoît, bei den Cordeliers als Organist tätig. Außerdem soll er nach Deutschland gereist sein und für den Kaiser und einige Kurfürsten gespielt haben. Einem Wettstreit mit Johann Sebastian Bach (BS-III 243) in Dresden 1717 hat er sich angeblich entzogen.
Als Stecher des Kupferstichs konnte der Pariser Charles Dupuis (1685-1742) erkannt werden. Die Vorlage stammt von einem Robert, der bisher nicht näher identifiziert werden konnte. Das Blatt wurde später Teil der Publikation "L'Europe illustre : contenant l'histoire abrégée des souverains (
)", die 1765 von dem Pariser Verleger Michel Odieuvre (1687-1756) herausgebracht wurde.
Signatur: Robert Pinx. Ch. Dupuis Sculp.
Beschriftung: LOUIS MARCHAND Organiste du Roy Ne a Lion, Mort a Paris le 17 Fevrier 1732. Age de 61 ans.