Porträt von Johann Caspar Lavater. Der Schweizer Pfarrer, Philosoph und Schriftsteller wird hier als Kopfstück im Profil nach rechts gezeigt. Er trägt scheinbar keine Perücke, sondern längere Haare, die er zu einem Dutt im Nacken gebunden hat. Seine Kleidung ist einfach. Das Bildnis ist rund gefasst und mittels einer Oese durch eine Schleife an einer Wand befestigt. Darunter erscheint eine schlichte Tafel mit seinem Namen.
Johann Caspar Lavater absolvierte sein Theologie-Studium u.a. in Zürich. Er unternahm im Anschluss eine Reise nach Nord-Deutschland über Berlin und lernte dabei beispielsweise Friedrich Gottlieb Klopstock (BS-III 618) kennen. Er fing an sich schriftstellerisch zu betätigen. Zurück in Zürich wurde er Diakon, 1775 Pfarrer an der Waisenhauskirche, 1778 Diakon und 1786 Pfarrer an der St. Peterskirche in Zürich. Auf einer Rheinreise 1774 lernte er Johann Wolfgang von Goethe (BS-III 392) kennen und wurde von Georg Friedrich Schmoll (-1785) begleitet, der auf der Reise Porträts von beiden anfertigte, so wie wahrscheinlich auch das vorliegende Blatt. Dies hat er auch seitenverkehrt ausgeführt, außerdem gibt es eine Reihe weiterer Varianten seines Stichs. Das Bildnis wurde dabei von ihm als Punktierstich ausgeführt, der Rest des Motivs ist ein normaler Kupferstich, eventuell wurde hier und da die Radiernadel verwendet. Verlegt wurde das Blatt dann von einem Schweizer Kollegen Lavaters, Johann Heinrich Steiner (1747-1827). In der Stiftung Händel-Haus befindet sich ein Blatt, das von Lavater in seiner Publikation "Essays on Physiognomy" veröffentlicht wurde: BS-III 69.
Signatur: Verfertiget von Schmoll, und zu finden bey Steiner in Winterthur.
Beschriftung: IOHANN CASPAR LAUATER.