Von 1759-1776 war Christian Friedrich von Blan(c)kenburg (1744-1796) Offizier bei der preußischen Kavallerie, ab 1778 hielt er sich als Schriftsteller in Leipzig auf. Er war befreundet mit Christian Felix Weiße und Friedrich Nicolai und betätigte sich als Übersetzer, Militärschriftsteller, Mitarbeiter an verschiedenen Zeitschriften, wie an Weißes "Neuer Bibliothek der schönen Wissenschaften und freyen Künste". Er gab eine neue, mit Zusätzen versehene Ausgabe von Sulzers "Theorie der schönen Künste" (3 Bde., 1796-1798) heraus. Literaturgeschichtlich bedeutend geworden ist Blanckenburg durch seinen "Versuch über den Roman" (1774), in dem er die moderne Gattung Roman gegenüber dem Epos aufwertete. Blanckenburg bot Gleim 1770 seine Freundschaft an, die dieser gern erwiderte, zumal Blanckenburg ein Neffe des Gleim-Freundes Ewald Christian von Kleist war.
Gleim an Bause am 18. September 1796: "Hierbey, wehrtester Freund, send’ ich Einen halben Louidor, Vorschuß auf Einen guten Abdruck Ihres Gustav Adolph, meines Helden, und bitte ganz ergebenst, um einige Nachricht, wie man zu einer Reliquie des vor einiger Zeit [verstorbenen] vortreflichen Mannes, Herrn von Blanckenburgs gelangt; Sein Porträt hab’ ich vollkommen ähnlich, mögt aber noch Etwas haben, eines seiner Lieblingsbücher, sein Dintefaß, seine Federn, oder so etwas!"
verso: Blankenburg / gemahlt / von / Gottlob / für / Gleim / 1790