Mit dem "Weberaufstand" gelingt Käthe Kollwitz 1898 der künstlerische Durchbruch. Sie beschäftigte sich in dem Zyklus mit dem Schlesischen Weberaufstand, ein Thema auf das sie durch Gerhart Hauptmanns "Weber" stößt. Dennoch sind die sechs Graphiken keine reine Illustration dieses literarischen Werkes, sondern eigenständige Schilderungen. Während die ersten drei Blätter "Not", "Tod" und "Beratung" (MOIIG00929) aus technischen Unsicherheiten als Lithographien ausgeführt wurden, führte Kollwitz die letzten drei Blätter "Weberzug", "Sturm" und "Ende" aus.
Der Tod erscheint auf dem zweiten Blatt in Form des Hungertodes. Um einen Tisch sitzt eine Familie. Der Mann steht mit dem Rücken zum Betrachter und schaut auf den erleuchteten Tisch, auf dem ein umgedrehter Napf als Verweis auf den Hunger liegt. Die Frau lehnt an der Wand, während der Tod als Skelett gezeigt, ihren Arm über den Tisch berührt. Das Kind zwischen ihnen sieht auf eine Kerze auf dem Tisch, sein Blick ist leer. Das Interieur ist bescheiden gestaltet, die Decke mit den Balken ist niedrig.