Porträt von Gottfried Stoesser von Lilienfeld. Der Jurist wird hier als frontale Halbfigur gezeigt. Seinen Kopf hat er nach rechts gewandt, er mustert den Betrachter. Er trägt langes Haar, dazu einen Jabot aus Spitze, ein langer Umhang verhüllt den Rest seiner Kleidung. Das Bildnis ist oval gefasst und ruht auf einem kleinem Podest. Daneben ist eine Art Schildkartusche zu sehen, die schräg an der Wand lehnt. Auf einem Sims erscheint eine Inschrift in fünf Zeilen mit Name, Tätigkeit und Lebensdaten.
Gottfried Stoesser von Lilienfeld war Professor für Jura in Straßburg und Halle. Außerdem gehörte er dem kurbrandenburgischen Geheimen Rat an und war Vicekanzler des Fürstentums Magdeburg. Ihm gehörten die Güter Dölkau und Zweimen bei Schkeuditz.
Im Blatt rechts erscheint folgende Signatur: "Bernigeroth sc. Lips." Man geht davon aus, dass es sich dabei um den Leipziger Zeichner Martin Bernigeroth (1670-1733) handelt. Die Vorlage ist nicht bekannt. Die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, die ebenfalls ein Exemplar des vorliegenden Blattes besitzt, ist der Meinung, dass das Blatt als Frontispiz der Leichenpredigt von Stoesser 1703 erschienen ist.
Signatur: Bernigeroth sc. Lips.
Beschriftung: Godofredus Stochserus Nobilis de Lilienfeld, Ser.mi ac Pot.mi Friderici I.mi Borussia' Regis Consiliari, Intimus, et Ducatus Mageburg. por Cancellarius, Haereditarius in Dölckau. Natus d. 8. Nov. beate Denatus d. 4. Sept. 1703.