Lange Zeit war ungesichert, um wessen Porträt es sich handelt. Man erkennt einen Kopf ohne Hals und Ohren. Die Augen sind geschlossen, die Brauen leicht buschig, und ein zufriedenes Lächeln ruht auf den geschlossenen Lippen. Der Kopf ist an eine Wand im Hintergrund gelehnt. Es könnte sich um eine Totenmaske handeln.
Die Vorlage soll, laut British Museum, von Johann Heinrich Lips stammen. Ein Stich von 1779 bestätigt dies. Der Konturstich von Lips wurde 1789 durch John Caspar Lavaters Publikation "Essays on Physiognomy" veröffentlicht. Sharp porträtierte "C. Heidegger" in zwei Blättern für die erste englische Ausgabe von J. C. Lavaters „Essays on Physiognomy“. In die Händel-Haus-Sammlung gelangte das Blatt wegen des identischen Nachnamens von John James (Johann Jacob) Heidegger. Auch Baker (s. u.) hatte das Porträt noch als „musician” bezeichnet. Selbst die Österreichische Nationalbibliothek in Wien schreibt dies Bild immer noch dem Theater-Impresario aus London zu. Dieser war von 1719 bis 1728 Direktor der Royal Academy of Music, einem Opernunternehmen, für das auch Georg Friedrich Händel komponiert hat.
Gegen ihn als Porträtierten spricht die Beschriftung, in der von "C. Heidegger" die Rede ist. Das British Museum in London schließlich identifiziert den Dargestellten als Hans Conrad Heidegger (1649-1721), Bürgermeister von Zürich. Betrachtet man den Stich einer Büste des Zürchers, so lassen sich Ähnlichkeiten feststellen (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv und Grafiksammlung, Porträtsammlung, Inventar-Nr. PORT_00115953_01).
Signatur: Engraved by Will.m Sharp.
Beschriftung: C. Heidegger
Literatur, Dokumentation: Lavater, John Caspar: Essays on Physiognomy, Vol. II, London 1789, plate XIX ; William Spohn Baker: William Sharp, Engraver … 1875, S. 80, Nr. 104 ; Konrad Sasse [Hrsg.], Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle, 2. Teil: Porträts, Halle 1962, S. 188.