VS: 4;
"Majestät, ich hier gern eine Siedelung hätt,;
Luftkurort Friedrichsbrunn;
Dieser Schein verliert 1 Monat nach Aufruf seine Gültigkeit;
Friedrichsbrunn, d. 15. Oktober 1921;
Der Gemeindevorsteher;
hdschr. Uschr.;
50 Pf.;
C. S.;
Brustbild vom Preußischen König "Friedrich d. Großen", nach lks. schauend, ovale Rahmung aus gekreuzten Zweigen;
Abb. im Hintergrund: lks. Feldarbeiter mit Pflug bei der Arbeit und re. die Herrschaften;
RS: 50 Pf.;
Luftkurort Friedrichsbrunn im Harz;
"Gedicht am Denkmal"
Tief in des Buchenwaldes Schweigen
Da liegt ein kleines enges Haus
Und schaut umschirmt von alten Eichen
Weit in die blaue Fern` hinaus.
Kühn hebt der Bau sich aus den Bäumen
Zu Füssen liegt der Wälder grün,
Die Bode hört man unten schäumen,
Die Berge sieht man abends glühn.
Das birgt in seinen engen Räumen
Die Schönste, reinste Jägerlust,
Und wenn ich mich dahin kann träumen
Schwellt mir die Sehnsucht oft die Brust.
Hier ist der Welt Geräusch verklungen
Hier leb` ich dir allein Natur.
Bis hierher ist kein Streit gedrungen,
Hier herrscht der tiefste Friede nur.
Hier spricht der Wind mit Geisterlauten
Und was er meint versteh ich wohl:
Sag` ich auch nicht was sie vertrauten,
ist mir das Herz doch davon voll.
Du kleines Haus voll süssem Frieden.
Versag mir niemals ein Asyl
Und biete einst dem Lebensmüden
Ein stilles Grab als letztes Ziel.
Ist dann dein Name auch vergessen,
Kommt wohl ein Jäger still heran
Und sagt wenn er darauf gesessen,
Hier ruht ein alter Jägersmann.
Abb. lks: "Försterei Dambachhaus",
re: "Pfeil - Denkmal".