Das beige Band ist schwarz bedruckt, die Längsränder sind fest gewebt und leicht und gezackt, ein Ende ist ausgefranst, das andere glatt. Der Text lautet: "Bey der glücklichen Verbindung des Herrn Lindner mit der Demoiselle Opitzin gewidmet von S. und W./ Weißenfels, den 2. Mai 1797". Es folgt ein Gedicht mit 6 Strophen: "Wenn andre mit den Liebchens scherzten,/ Sich drückten, koßten, liebten, herzten,/ Da spottete der gute Freund:/ Doch jetzt schon führt Er bessre Sprache,/ Da Er nun sieht Cupidens Rache/ Und Ihm die Liebessonne scheint.// Zwar niemals bey den Mädchen blöde,/ Und doch - s’ist wunderbar! -strets spröde,/ Führwahr ein Räthsel unsrer Zeit!/ Bis endlich an dem goldnen Rädgen/ Cupido spann ein feines Fädchen/ Und Ihn band für die Ewigkeit.// So gehts - auch Kluge können irren/ Wenn sanfte Täubchen sie umgirren/ Der Liebe Zunder Feuer fängt;/ Dann nimmt der kleine Schelm sein Kerzchen/ Durchflammert die verirrten Herzchen,/ Bis alle Kälte ist verdrängt.// Drey Monden kaum - als Er noch schmähte/ Auf Ehestand - und sieh es krähte/ Wie dort beym Petrus bald der Hahn./ Das einz’ge nur: daß Ihm nich reute/ Vielmehr von ganzen Herzen freute,/ Der Schritt, den Er nunmehr gethan.//So wirken geistger Liebe Pillen/ Vertreiben Stoicismus Grillen,/ Erregen Transpiration:/ Sie lehren unters Joch sich schmiegen,/ Und nach 9 Monden - bischen - wiegen/ Mit Lust den kleinen Kronprinz schon.// Doch ernstlich nun - beglückt lebt beyde/ Stets Eurer Tage wohl - in Freude/ Bis zu dem spätsten Lebensziel./ Von Kindern, Enkeln einst umschlungen/ Entschlüpft der Erde Dämmerungen/ Und diesem bunten Weltgewühl." Über der Schrift ein Monogramm mit einer Amor-Abbildung unter der Schrift ein Taubenpaar. Auf der Rückseite von Hand aufgeschrieben 7/33.