Porträt von Gaspare Spontini. Der italienische Komponist wird hier als Mann im mittleren Alter als frontales Brustbild dargestellt. Sein Blick geht sinnend links am Betrachter vorbei. Anstelle einer Perücke präsentiert er sich hier mit kurzen gelockten Haaren. Er scheint einen Mantel, vielleicht sogar einen Frack zu tragen, darunter eine Weste und ein fester Halsbinder. Das Bildnis ist in verschiedenen Grauabstufungen ausgeführt.
Gaspare Spontini hat von 1793 bis 1795 am Conservatorio della Pietà de Turchini in Neapel studiert und sich als Opernkomponist in Italien bekannt gemacht, bevor der 1803 nach Paris ging. Dort wurde er Kammerkomponist der Kaiserin Joséphine. 1820 folgte er einer Aufforderung des Königs Friedrich Wilhelm III. nach Berlin zu reisen und wurde Generalmusikdirektor und 1. Kapellmeisters am Königlichen Opernhaus. Letzteres blieb er bis 1841. Seine bekannteste Oper ist "La vestale" von 1807.
Das Blatt enthält keinerlei Hinweise auf einen Stecher oder eine Vorlage. Als Vorlage wäre eine Fotografie möglich, auf deren Grundlage hat wohl Carl Wildt, Lithograph in Berlin, sein Bildnis des Komponisten geschaffen, was dem vorliegenden Blatt schon sehr ähnlich sieht. Er schuf es zwischen 1830 und 1850 und es wurde vom Königlich Lithographischen Institut gedruckt. Ein Beispiel dafür befindet sich heute im British Museum in London. Was nun das vorliegende Blatt betrifft, so ist es verwirrend, dass es wie eine Lithographie wirkt, aber einen Plattenrand besitzt, was bei Lithographien nicht der Fall sein kann. Die Gesichtspartien des Dargestellten wirken wie ein Punktierstich, der Rest könnte vielleicht ein Stahlstich sein, den jemand nachträglich grau koloriert hat.
Beschriftung: SPONTINI.