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Person/InstitutionGiovanni Giacomo de Rossi (1627-1691)x
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Porträt Pietro Ottoboni (1667-1740)

Stiftung Händel-Haus Halle Bilder- und Graphiksammlung [BS-III 329]
Porträt Pietro Ottoboni (1667-1740) (Stiftung Händelhaus, Halle CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Händelhaus, Halle (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Porträt von Pietro Ottoboni (1667-1740). Ein Porträt des italienischen Kardinals mit allegorischer Szenerie. Das Bildnis thront in der Mitte in ovalem Rahmen. Der Kardinal schaut freundlich aus dem Bild heraus dem Betrachter entgegen. Seine Kleidung besteht aus Soutane mit Beffchen, auf dem Kopf trägt er eine Perücke und ein Birett. Das Bildnis wird von einem zweiköpfigen Adler gehalten. Im Hintergrund sind Wahrzeichen des antiken Rom angedeutet: die Cestius-Pyramide, der Konstantinsbogen, die Trajanssäule und das Kolosseum. Über dem Bildnis halten zwei geflügelte Putti ein Schriftband mit Namen und Titeln des Kardinals, ein dritter schreibt gerade mit Feder die letzten Buchstaben darauf. Unter dem Bildnis sitzen zwei Figuren links und rechts auf Ruinen. Links erkennt man ein weibliches Wesen mit Helm und Lanze. Sie stützt mit einer Hand das Bildnis und schaut zu Boden. Zu ihren Füßen befinden sich ein Füllhorn mit Medaillen, Münzen und einer Krone, daneben Bücher, ein Lorbeerkranz und eine Malpalette mit Pinseln, sowie Werkzeuge wie Hammer und Winkelmesser. Die Figur rechts ist ein männliches Wesen mit Bart und Kranz im Haar, offenbar die Personifikation des Tiber. Er stützt mit einem Arm das Bildnis und betrachtet es. Ihm zu Füßen sitzt die römische Wölfin mit Romulus und Remus. Unter dem Bild befindet sich ein längerer lateinischer Text.
Pietro Ottoboni war ein Großneffe Papst Alexanders VIII. Als Vizekanzler der Kirche hatte er eine der höchsten hierarchischen Positionen der kirchlichen Verwaltung inne. In den Jahrzehnten ab etwa 1690 war Ottoboni einer der bedeutendsten Kunst- und Musikpatrone Roms. Der Kardinal liess in seinem Amtssitz, dem Palazzo della Cancelleria, und andernorts in Rom Oratorien und Opern aufführen und veranstaltete regelmäßig Gesellschaftsabende ("conversazioni"), bei denen Kantaten und Instrumentalmusik u.a. von Bernardo Pasquini, Arcangelo Corelli und Alessandro Scarlatti erklangen. Händel verkehrte bei Ottoboni; nur von einer Komposition lässt sich allerdings belegen, dass er sie für den Kardinal schrieb: Rezitativ und Arie "Ah! che troppo ineguali" (HWV 230), aufgeführt im Palazzo della Cancelleria am 17.8.1707.
Unten rechts im Bild scheint der Stecher als Monogramm angegeben: "R.V.A.G." Es soll sich hierbei um den niederländischen Maler und Radierer Robert van Audenaerde (1663-1743) handeln, der auch in Rom tätig war. Er hat das Blatt als Kupferstich ausgeführt. Vorlage war ein Entwurf von Pietro Locatelli (1634-1710), einem italienischen Maler und Zeichner. Unter der Verlegerangabe unten rechts, "Humillimus Deuinctis: et Obsequentiss. Ser. Io: Iacobus de Rubeis.", verbirgt sich der in Rom tätige Architekt und Kunsthändler Giovanni Giacomo de Rossi (1627-1691). Das Blatt wurde veröffentlicht als Widmungsblatt zu: Petro Bellori, Veteres arcus Augustorum triumphis insignes : ex reliquiis quae Romae sunt adhuc supersunt cum imaginibus triumphalibus restituti antiquis nummis notisque Io. Petri Bellorii illustrati Io. Iacobus de Rubeis, 1690. Die Stiftung Händel-Haus besitzt ein weiteres Bildnis des Mäzens, das diesem ähnlich ist (BS-III 330).

Signatur: Pet. Lucatellus Inuen. et delin. R.V.A.G. [unter dem Text]: Humillimus Deuinctis: et Obsequentiss. Ser. | Io: Iacobus de Rubeis.

Beschriftung: [Schriftband] Eminentiss.mo. ac. Reu.mo Principi | Petro Cardinale Otthobono S. R. E. | Vicecancellario | Sanctiss.mi D. N. Alexandri VIII. Nepoti
[Text] Eminentissime Princeps | Dum Christianus Orbis uniuersus, atque Urbs Aeterna pietatis Sedes ALEXANDRVM VIII. Magnum Patruum Tuum ad Vaticanum culmen evec- | tum faustis, felicibusque votis veneratur, Tu quoque Eminentiss.me Princeps sacra Purpura prefulgens, ac Pontificia uestigia insequens, omnium | hominum studia, animosque in Tuas florentes virtutes convertis. Quare Urbs ipsa Roma in Optimi, Santissimique Principis, inque Tuas Laudes | effusa, nova Vaticano, et Capitolio decora, Triumphos, Asiaeque spolia, ac Trophaea meditatur. Ipse vero humillima veneratione publicos plau- | sus prosecutus, prisos Triumphales Arcus, qui in eadem Urbe adhuc extant, meis typis aedumbratos in lucem editurus Tuo Nomine inscribere audeo, ut qui veteribus titulis pene deletis, Temporis edacitatem sensere, Tuis modo firmati auspicys, nunquam interituri niteant ad antiquae emulationem Maiestatis. | Em. Tuae. Humillimus Deuinctis: et Obsequentiss. Ser. | Io: Iacobus de Rubeis.
Wasserzeichen: vorhanden, Mitte Motiv: Reifen mit Beizeichen (?).

Material/Technik

Kupferstich

Maße

H: 43,7 cm; B: 30 cm (Blattmaß). H: 39,9 cm; B: 26,2 cm (Plattenmaß).

Veröffentlicht Veröffentlicht
1690
Giovanni Giacomo de Rossi
Rom
Veröffentlicht Veröffentlicht
1690
Giovanni Pietro Bellori
Rom
1689 1692
Stiftung Händel-Haus Halle

Objekt aus: Stiftung Händel-Haus Halle

1937 erwarb die Stadt Halle das in der Großen Nikolaistraße gelegene Geburtshaus des berühmten Komponisten Georg Friedrich Händel und eröffnete hier...

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