Dieses mehrfach datierte Tuch weist im oberen Bereich einen scharf abgegrenzten Alphabet-/Ziffernblock sowie drei Reihen mit bekrönten Initialen bzw. verschiedenen traditionellen Motiven auf, wodurch eine klare horizontale Gliederung entsteht. In der unteren Hälfte sind demgegenüber diverse Motive, darunter ein dominanter spätbarocker Schlossbau (verm. die Franckeschen Stiftungen zu Halle) und die Paradiesgartenszene, relativ locker gestreut angeordnet. Zahlreiche Eigenheiten weisen auf die Herkunft dieses Tuches aus einem herrschaftlichen Haus hin.
Ergänzende Beschreibung: Das einheitliche Stickbild bezüglich Farben und Können der Stickerin lässt darauf schließen, dass dieses Tuch nicht in Etappen gefertigt wurde sondern erst 1789. Die verschiedenen Datierungen fügen sich so gekonnt in das Gesamtbild ein, dass man nicht den Eindruck hat, dass hier Jahre später Ergänzungen vorgenommen wurden.
(Quellen: Stickmustertücher aus Altmark und Prignitz
Text: Corrie Hoche
Kreisheimatmuseum Osterburg 1995)