Das 10,5 cm breite, vergleichsweise unscheinbare Kästchen enthielt ehemals eine Reliquie von höchstem Wert: eine Partikel des heiligen Kreuzes. Hiervon zeugt die an der Vorderseite, wohl im 13. Jahrhundert sekundär angebrachte Inschrift „+ DE LIGNO · D(OMI)NI“ (dt.: „Vom Holz des Herren.“).
Das kästchenartige, an den Schmalseiten abgerundete Reliquiar und der dazugehörige gewölbte Deckel sind aus Horn gearbeitet. Vermutlich wurde das Behältnis im Laufe des 12. Jahrhunderts in Byzanz oder Nordafrika gefertigt und erst im Harzvorland um die kreisrunden, mit Blütenmotiven verzierten Schmuckbleche aus vergoldetem Silber ergänzt. Acht der ursprünglich zwölf Medaillons haben sich erhalten. Ein weiterer, etwas größerer Beschlag schmückt die Deckelmitte, in der wohl ein heute verlorener Griff befestigt war.