Südwestlich der Altstadt von Quedlinburg erhebt sich der aus Sandsteinsediment bestehende Schlossberg. Ihn bekrönt das über einem hohen Bruchsteinsockel steil aufragende Ensemble aus Schloss und Stiftskirche. Die bestehende romanische Basilika wurde 1070-1129 erbaut und ist den Kirchenpatronen St. Servatius und St. Dionysius geweiht. Bereits seit 936 ist hier die Grablege Heinrichs I. bezeugt. Die neoromanischen Westtürme, die weithin das Stadtbild prägen, wurden erst im 19. Jh. hinzugefügt und zeigen hier noch die spitzen "rheinischen Helme" (1863-1882, 1946-1948 mit Pyramidendächern erneuert). Die ehemalige Burganlage wurde im 16. und 17. Jahrhundert zu einem Renaissanceschloss umgebaut. Der auffälligste Bauschmuck sind die geschweiften, mit eingelegten Voluten verzierten Giebel, die in Fachwerkbauweise errichtet wurden.
Dieses Motiv findet sich als Nr. 16 der 18 Steinzeichnungen von Berthold Hellingrath in dem Harzbuch von Carl Lange (um 1924).