Johann Gerhard Reinhard Andreae (1724-1793) war Hofapotheker in Hannover, trug zur Entwicklung der Landwirtschaft bei, indem er verschiedene Bodenarten für die unterschiedliche landwirtschaftliche Nutzung untersuchte und seine Erkenntnisse publizierte. Auf Reisen durch England machte er Bekanntschaft mit Muschenbrock, Deluc, Franklin, Gmelin u.a.
Andreae schrieb am 15. Oktober 1765 aus Hannover an Gleim: "Die Freundschaft, die Sie gegen mich hegen äußert sich abermals auf eine für mich höchst schmeichelhafte Weise, da Sie mir sagen, daß Sie in Ihrem Cabinette eine Stelle für mein Portrait übrig hätten. Ich habe mich noch nie mahlen laßen; solte ich mich aber einmal dazu entschließen können, so glauben Sie fest, daß Sie der erste sein sollen, zu dem ich mich in effigie verfügen werde ..."
Erst am 19. März 1787 heißt es dann: "... Noch einen Wunsch, den meine Eigenliebe schon in eine halbe Erwartung verwandelt, muß ich gegen Sie äußern. Sie verlangten - es ist schon lange - ein Bildnis von mir, und machten mir die schmeichelhafte Hofnung, ihm eine Stelle unter den Bildnißen Ihrer Freunde, davon Sie eine Sammlung gemacht, zu geben. So ein Anerbieten von so einem Manne läßet sich nicht vergeßen. Wären Sie wol noch gesonnen, mir so freundschaftlich diese Ehre wiederfaren zu laßen? Herr Nicolai sezet mich in den Stand, Ihnen das Bildnis von meinem nun alten Kopfe darbieten zu können, und hier ist es. Möge es, so oft ihm nun ein Blick von Ihnen zu Theil wird, Sie an die Verehrung erinnern, die Ihnen seit so lange schon mein Herz gewidmet hat ..."
Möglicherweise hatte sich Nicolai das bald nach 1765 entstandene Bildnis als Vorlage für einen Stich vor einem Band der "Allgemeinen Deutschen Bibliothek" ausgeliehen, es aber dann doch nicht verwandt, denn der Stich von Johann Philipp Ganz vor dem 77. Band zeigt eine andere Vorlage.
verso: Andreä / gemahlt von Zisenitz / Zu Hannover