Der weltweit bekannte Fundplatz Bilzingsleben mit seinen herausragenden Knochenfunden des Frühmenschen ist schon seit langer Zeit ein Mittelpunkt von Forschungsaktivitäten; die ersten Erwähnungen von Funden fossiler menschlicher Überreste gehen auf den Anfang des 19. Jhdts. zurück.
Vom frühen Menschen von Bilzingsleben liegen bisher 28 Schädelreste, ein rechter Unterkieferast sowie neun einzelne Zähne vor. Die Schädelreste stammen vom Stirnbein, Hinterhauptsbein und beiden Scheitelbeinen. Dazu kommt noch ein rechtes Schädelbein. Die Funde sind Bestandteil des reichhaltigen und vielfältig zusammengesetzten Fundkomplexes eines Lagerplatzes, der wertvolle Hinweise auf die sozio-kulturelle und natürliche Umwelt dieses frühen Menschen liefert.
Durch eine wissenschaftliche Untersuchung der Knochenfragmente konnten diese zwei Individuen zugewiesen werden; der Unterkieferast ist für beide Schädelrekonstruktionen zu grazil und deutet auf ein drittes Individuum hin.
Die Funde aus Bilzingsleben datieren ins Altpaläolithikum und sind die bisher ältesten erhaltenen knöchernen Überreste von Hominiden in Mitteldeutschland.