Das Gemälde zeigt die Trauerversammlung an der Leiche des toten Pierrot. Dieser liegt schräg von links unten nach leicht rechts oben im unteren Viertel des Bildes, und ist in eine schwarz-weiß gemalte Harlekinuniform gekleidet. Mittig auf ihm liegt eine feuerrote Blume.
Die oberen drei Viertel des Bildes sind durch eine Vielzahl trauernder Frauen ausgefüllt, die alle bunte Kleider tragen, und sichtlich ob des Verlustes traurig sind.
Leo von Königs letzte Beschäftigung mit dem Thema Pierrot stellt zugleich das letzte von ihm zu Lebzeiten ausgeführte Gemälde dar. Es nimmt in gewisser Hinsicht Bezug auf den vorausgesehenen eigenen Tod.
Darüber hinaus legen Äußerungen von Königs nahe, daß es sich hier um eine Paraphrase auf den Tod der Kaiserzeit handelt. Interessanterweise ist ein typisches Merkmal dieser Zeit, die Uniform, hier nicht die der höfischen oder militärischen Sphäre, sondern in die der Bühne transponiert. Gleichzeitig wird die männliche Welt der adligen Höfe und des Militärs hier in die moderner junger Frauen überführt. Die Zukunft ist demnach bunt und weiblich.
In den Sammlungen der Schloß Wernigerode GmbH finden sich noch einige weitere Gemälde von Königs. Der Familienmittelpunkt der Familie von König liegt in Vienenburg am nördlichen Harzrand.
Christian Juranek