Die Radkopfnadel von Oechlitz (Saalekreis) stammt aus dem Kopfbereich einer Frauenbestattung und wurde hier zur Fixierung einer Turmfrisur oder Haube genutzt.
Üblicherweise wurden lange Bronzenadeln in der Mittelbronzezeit vorrangig zum Verschließen von Gewändern verwendet. Zur Frauentracht gehörten dabei zwei Nadeln; Männer nutzten hingegen zumeist nur ein Exemplar.
Die sogenannten Radnadeln weisen einen Kopf in Form eines Speichenrades auf. Sie besitzen eine überregionale Verbreitung. Regionale Unterschiede bestanden in der Ausformung ihres Kopfrades. Im südwestlichen Mitteldeutschland dominierten Nadeln mit rundstabigem Ring, deren Hauptverbreitung im osthessisch-thüringischen Raum lag. Im nordwestlichen Mitteldeutschland bevorzugte man Exemplare mit bandförmigem Ring sowie Scheibenkopfnadeln - Typen, die vor allem aus dem Lüneburger Raum bekannt sind.