Ebenso wie die Darstellung "Tod des hoffnungsvollen Prinzen Wilhelm v. Brandenburg" sind die beiden Blätter, die den Tod des Dichters und Offiziers Ewald Christian von Kleist darstellen, Teil der Serie "12 Blätter Brandenburgische Kriegs-Scenen".Kleist blieb schwerstens verwundet auf dem Schlachtfeld von Kunderdorf liegen und wurde von Kosaken seiner Kleidung und seiner Habseligkeiten beraubt und bei einem Sumpf abgeworfen. Dort fanden ihn nachts russische Husaren, die sich seiner erbarmten, ihn aufs Trockene zogen, auf Stroh betteten, ihn mit einem Mantel bedeckten, speisten und ihm sogar einige Groschen gaben, was der Verwundete allerdings, wie Chodowiecki zeigt, ablehnte. Bald darauf wurde Kleist abermals von Kosaken geplündert, am nächsten Morgen auf die Anordnung des russischen Offizier Karl Otto Baron von Stackelberg (1728-1792), dem er seinen Rang nannte, nach Frankfurt an der Oder gebracht, wo ihn Gottlob Samuel Nicolai, der Bruder des Berliner Verlegers, in sein Haus aufnahm, wo er zehn Tage später starb.