Romanisches Würfelkapitell mit "Hirsauer Nasen" an den Ecken, von den vier Stirnseiten sind drei ornamentiert, 12. Jahrhundert.
Kapitellsüdseite, zum Mittelschiff gerichtet:
Ein Greif mit Vogelkopf, Flügeln und dem Hinterleib eines Löwen verfolgt einen nackten Menschen und ist dabei, ihm mit seinem spitzen Schnabel in den Rücken zu hacken. Der Mensch erscheint ohne Ausweg eingekauert in die rechte Ecke des Feldes, während der Greif mit seinem reich geschmückten Körper und großen Flügeln dominant den größten Teil der Schildfläche einnimmt.
Die Figuren heben sich deutlich vom rauh gestalteten Hintergrund ab, wodurch die glatte und verletzliche Haut des Menschen erkennbar bzw. hervorgehoben wird.
Kapitellostseite, nach Osten gerichtet:
Auf dieser ornamentalen Kapitellseite ist ein perlstabverziertes Unendlichkeitsband mit einem Baummotiv verschlungen. Mittig steht ein Baum und füllt die gesamte Fläche mit seinen in Blätter auslaufenden Ästen, in die das Band, das die Schildform nachzeichnet, eingeflochten ist. In der Mitte der Schildfläche wächst aus dem Stamm des Baumes eine perlstabverzierte Frucht heraus, die zusätzlich von den Bänder eingefasst ist und dadurch hervorgehoben wird.
Kapitellnordseite, zum nördlichen Seitenschiff gerichtet:
Unbearbeitete Kapitellseite, bis auf die Grundform des Kapitells und des in ihm angelegten Schildes mit den Hirsauer Nasen.
Kapitellwestseite, nach Westen gerichtet:
Zwei symmetrisch nach innen gewandte Vögel sitzen auf Ranken, die mittig von unten emporwachsen und sich um ein zentrales, siebenteiliges, aufrecht stehendes Blatt schlingen. Diese Ranken sind auf der linken Seite als Äste und Blätter der Weintraube zu erkennen. Die Vögel picken an den Ranken und Blättern des Weinstocks.
