Die Plastik des Pinguins verrät die genaue Beobachtung der charakteristischen Formen, Bewegungen und des unterschiedlichen Verhaltens dieser eher possierlichen als interessant gestalteten oder schönen Tiere. Doch August Gaul, bekannt als Tierbildhauer, vermochte auch in dem zunächst vielleicht langweilig erscheinenden Tiermotiv das typische Wesen und viele individuelle Variationen zu entdecken und durch eine Übertragung in realistische, dabei aber plastisch konzentrierte Formen anschaulich zu machen.
Gemeinsam mit fünf anderen ziert diese schlanke, aufmerksam zur Seite spähende Pinguin den Rand eines Brunnens im Stadtpark in Hamburg-Winterhude. Der Brunnen besteht aus einfachen, aber bedacht proportionierten Elementen. Die auf den ersten Blick ähnlichen Pinguine hocken in gleichen Abständen einzeln in unterschiedlichen Haltungen und Positionen – nach außen und nach innen schauend, in sich zusammengekauert, sich reckend und drehend – auf dem Rand eines außen sechseckigen Brunnenbeckens, in dem eine kleine Fontäne sprudelt und das erhöht in ein größeres rundes Becken eingelassen ist. So unspektakulär der Brunnen auch erscheinen mag, ist jeder einzelne Pinguin und die gesamte Anlage künstlerisch lebendig und gestalterisch ausgewogen.
Signatur: A. GAUL (am rechten Fuß)