Flugblatt von ca. 1820 mit der Darstellung eines verurteilten Räubers
Die kolorierte Lithografie zeigt den vom Landgericht Roding verurteilten Räuber Otto Gruber. Der Mann ist an den Händen gefesselt und an einen Pranger gebunden. Um den Hals trägt er ein Schild mit der Aufschrift "Kettenstraffe dem Räuber III Gr."
Die Kettenstrafe war eine vom 17. bis ins 19. Jahrhundert verbreitete Art der Freiheitsstrafe für besonders schwere Verbrechen. Sie bestand darin, dass der Verurteilte mit einer eisernen Kette an der Wand des Gefängnisses befestigt wurde oder dass er durch eine an seine Füße gelegte schwere Kette in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt war.
Unter der Darstellung steht "Otto Gruber von Friedelsried Landgerichts Roding, als 36 Jahr."
Das Blatt ist bisher nur im Bestand des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) nachweisbar.