Auf einem flachen mit Rasen belegtem Felsenstück steht vor einem Steinblock ein Knabe, der gerade in ein Jagdhorn (Parforcehorn) bläst. Das Horn hält er in der rechten Hand, während die linke Hand in der Hüfte abgestützt wird. Bekleidet ist der Junge mit schwarzen Stiefeln, einer beigen, mit schwarzen Punkten versehenen Hose und einer Weste sowie einer grünen Jacke mit purpurnem Futter, die nur vom obersten goldenen Knopf zusammengehalten wird. Um die Hüfte ist eine purpurfarbene Schärpe gebunden. Die Frisur wird von einer turbanartigen Mütze oder Haube bedeckt.
Auf der Unterseite ist die Figur mit der unterglasurblauen sechsspeichigen Radmarke der Manufaktur Höchst gemarkt sowie mit mehreren Ritzzeichen versehen.
Die Figur entstand sehr wahrscheinlich nach einem Entwurf des Modelleurs Johann Peter Melchior, der besonders lebendig und anmutig erscheinende Kinderdarstellungen entwarf. Die Figuren treten oft paarweise, als Gruppe oder aber als aufeinander bezogene Einzelfiguren auf. Bei der Komposition seiner Figuren verarbeitete Melchior recht häufig das Thema "Musik". So schuf er u.a. auch zwei Serien mit musizierenden Knaben. Neben der "Türkenmusik" zählte dazu auch die Gruppe "Musikanten in ländlicher Tracht". Die hier beschriebene Figur gehört vermutlich auch zu einer dieser Serien. Besonders die "Türkenmusik" wurde durch zahlreiche Ausformungen und Nachahmungen bekannt.