Bei diesem Praparat aus der Naumannschen Vogelsammlung handelt es sich um das Typenexemplar des Hornlundes.
Nach Thomsen (1957) und Gebhardt (1964) erhielt Naumann den Hornlund zusammen mit anderen Bälgen von dem Leipziger Prof. der Naturgeschichte Ch. F. Schwägrichen (1775-1853). Dieser unterhielt eine große Vogelsammlung, welche ursprünglich von dem Kaufmann C. H. Plos (1757-1838) angelegt worden war. Aus diesen Beständen erwarb Naumann im Tausch Bälge, unter denen sich Stücke aus den Gewässern um Kamtschatka befanden. Sie waren wahrscheinlich von C. H. Merck (1761-1799) auf Unalaska (Insel der Fox Islands in der Mitte der Aleuten, SW von Alaska) erbeutet worden und über P. S. Pallas (1741-1811) und Ch. G. H. Geibler (1770-1844) in den Besitz des Sammlers gelangt. So ergab sich für Naumann die Chance, in der Isis 1821 in Spalte 782, Tafel 7, Fig. 3 und 4 "Mormon corniculata" als neue Art zu beschreiben. Naumann schreibt in Okens Isis von 1821: "Außerdem erhielt ich unter vielen andern nordischen Seevögeln aus den Gewässern um Kamschatka auch die Arten der Larventaucher (Mormon. Illig.), ziemlich vollständig, und fand darunter sogar eine neue, so viel mir bekannt, noch unbeschriebene Art, von welcher ich auch im Museum zu Berlin ein Exemplar sahe. Sie zeichnet sich vor andern besonders durch ein kleines, dünnes, freystehendes, weiches Hörnchen auf dem obern Augenliede aus, weshalb ich sie Mormon corniculata nenne."