Die Studie entstand während der Italienreise Carl Blechens, vielleicht direkt in Genzano. Die in Rom lebenden Künstler besuchten wegen des nahe gelegenen Nemi - Sees gern diesen Ort. Auch nahmen sie an den Blumenfesten dort teil. Die Tätigkeit der drei dargestellten Mädchen ist traditionell in die Bräuche der Stadt eingebunden.
Blechen ordnete die Gestalten als ungleichmäßiges Dreieck in einem Rund an. Die Studie ist in breiten Pinselstrichen angelegt. Die hellen Reflexe, die der Maler als Einwirkung des Sonnenlichtes setzt, bringen die rosa Farbtöne der Kleidung zum Leuchten. Die Gesichter der Mädchen sind als Flecken wiedergegeben. Ihre Individualität verschwindet in der farblichen Erscheinung. Die Studie hat in Blechens Schaffen einen besonderen Stellenwert. Mit der spontanen Umsetzung des Eindruckes beschritt der Künstler neue Wege, die sich von genrehaften Darstellungen oder dem symbolischen Menschenbild seiner Zeitgenossen unterscheiden.
Bezeichnet u. l.: No 3 Genzano