Fundstücke, wie diese stark stilisierten Frauenstatuetten, besitzen einen besonderen kulturellen Charakter und führen uns in den ideell-spirituellen Bereich bzw. in die Vorstellungswelt der Jäger und Sammler von Nebra. Offensichtlich standen die Nebraer Frauenfigürchen im Dienste schamanischer Riten und könnten Tiermütter oder die Herrin der Tiere darstellen, die als hochgestellte Geistwesen für die Fruchtbarkeit der Tiere - vor allem der für die Existenz der Menschen wichtigen Tiere -, für die jährliche Rückkehr oder Erneuerung der Tierherden, auch in verschiedenen Beziehungen für das Gedeihen des Menschen verantwortlich waren.
Kopf, Arme und untere Extremitätenteile fehlen, das kürzere Unterteil und der schlanke längere Oberkörper laufen spitz aus, die Gesäßpartie ist stark betont, bei zwei Statuetten ist die Brust angedeutet. Sie wurden jeweils zusammen mit anderen Gegenständen auf dem Grund von Gruben deponiert.
Sie gehören zu den ältesten Kunstwerken in Sachsen-Anhalt.