Dieser Indikator (Signalwinker) wurde in den 1960er Jahren in einem Wirtschaftsgebäude des Schlosses Ampfurth gefunden, wo im 19.Jahrhundert der Treppenturm eines Renaissance-Gebäudes zur Errichtung der Station Nr. 16 der Preußischen Optischen Telegraphenlinie genutzt wurde.
Auf ihren Stationsgebäuden waren jeweils sechs solcher Signalwinker in drei Ebenen an einem ca. sechs Meter hohen Signalmast schwenkbar angebracht. Die einzelnen Indikatoren bestehen aus einem gußeisernen Teil mit Seilführung und zentralem Bronze-Lager sowie einem angeschraubten Bandeisen mit eisernem Gegengewicht. An diesem Gußteil ist mit drei Gewindeschrauben ein Holzrahmen befestigt, in dem Blechlamellen als Füllung eingenutet waren. Die nur in ganz geringen Resten erhaltenen Blechlamellen sind derzeit durch nachgefertigte ersetzt.
Vom Stationszimmer am Fuß des Signalmastes aus ließen sich die sechs Signalwinker in vier verschiedenen Winkeln einstellen. Die Winkerstellungskonstellation wurde als Zeichen mit codierter Bedeutung von der benachbarten Station per Fernrohr abgelesen und am eigenen Signalmast entsprechend eingestellt, so daß das Zeichen nun auch an die nächste benachbarte Station der Linie weitergegeben werden konnte, indem es von dieser per Fernrohr abgelesen wurde.