Das Johannistor gehörte zur Stadtbefestigung von Wernigerode und befand sich in der Neustadt. Neben dem Tor schließt sich ein Stück der Stadtmauer an, die einen schmalen rundbogigen Durchgang hat. Rechts und links von der Stadtmauer stehen Fachwerkgebäude. Der wuchtige Torbau hat im Obergeschoss kleine eckige Fenster. Der große Torbogen ist zum Passieren geöffnet. Ein Mann, der einen Handkarren zieht, ein Mann im Gehrock mit Zylinder, eine Frau mit Nenne und ein Reiter zu Pferde sind auf der Straße unterwegs.
Das Bild ist unten links monogrammiert und rechts mit: "Am Johannis Thore in Wernig. 1857" beschriftet.
Robert Riefenstahl wurde 1823 in Ilsenburg geboren. Er besuchte die dortige Schule und im Anschluss daran das Wernigeröder Gymnasium. Der Gasthof seines Vaters in Ilsenburg war Herberge für zahlreiche Künstler, die alljährlich, vor allem im Herbst, das Ilsetal besuchten. Der Landschaftsmaler Georg Jabin nahm sich Robert Riefenstahls an. Er empfahl ihn an die Akademie Düsseldorf, wo er in die Malklasse aufgenommen wurde. Aber dort blieb er nicht lange und kehrte nach Ilsenburg zurück. Er war mit dem Künstlerehepaar Crola bekannt, deren Nachlass er später ordnete. Robert Riefenstahl verstarb 1903 in Ilsenburg.