Eines der beiden Individuen der Bestattung von Mücheln, OT Oechlitz, Saalekreis, ist nur stark beschädigt erhalten. Das andere wird durch die Ausstattung mit einem Bronzekurzschwert (Länge 34 cm) als Mann identifiziert. In der Mittelbronzezeit sind europaweit relativ plötzlich Krieger mit Schwertern fassbar. Das Tragen dieser neuen Waffe blieb Angehörigen einer gehobenen Gesellschaftsschicht vorbehalten. Zwei Tragweisen sind bekannt: am Hüftgurt oder - wie hier - am Schulterriemen vor der Brust.
Zu Lebzeiten dokumentierte das Schwert Wehrhaftigkeit und Rang seines Besitzers. Als Grabbeigabe symbolisierte es über den Tod hinaus das Prestige des Verstorbenen. Ein weiteres Bronzeartefakt findet sich zu Füßen des Verstorbenen. Es könnte sich hier um einen Teil der Schwertscheide (Ortband) handeln, der durch Wühltiere verlagert wurde.