Flache hellbraune Glasschale mit 25 radial verlaufenden plastischen Rippen (= Rippenschale) im Abstand von 1,5–2 cm; Glas transluzent; auf der Bodeninnenseite konzentrische Kreislinien.
Glasschalen dieser Art gibt es in unterschiedlichen Größen und Farben. Sie wurden im Römischen Reich produziert und gehörten in Mitteldeutschland während des gesamten 1 Jh. n. Chr. zu den häufigsten Glasformen. Ihre Vorbilder waren bereits vor der Zeitenwende im syro-palästinensischen Raum entstanden. Die in augusteischer Zeit in Italien einsetzende Glasindustrie übernahm den aus dem Osten des Reiches stammenden Gefäßtyp und machte ihn zu einem seiner populärsten Erzeugnisse. Im 1. Jh. n. Chr. erfolgte die Produktion von Rippenschalen in so großer Zahl, dass die Glasform zur regelrechten Massenware wurde. Erst im späten 1. Jh. wurde die Produktion auch in den römischen Provinzen nördlich der Alpen aufgenommen.
Die genauen Fundumstände dieser Schale sind nicht bekannt. Sie wurde zwischen 1875 und 1907/8 auf dem kaiserzeitlichen Gräberfeld des 1. – 4. Jh. n. Chr. von Weißenfels-Beudefeld von Arbeitern gefunden. Wahrscheinlich stammt sie aus einem Körpergrab eines vornehmen Germanen bzw. aus dem Grab eines Angehörigen der germanischen Elite.