In einer beinahe desolaten Situation befindet sich der Clown, den Zeller auf einem Esel durch eine fast leere Manege reiten ließ. Stolz hebt er sein Kinn und auch die Kleidung des Clowns erinnert mehr an einen stattlichen Edelmann, als an einen Varietékünstler. Die Ränge des Zirkus sind mit drei Besuchern gefüllt, die in ihrer strengen Sitzhaltung und ausdrucksloses Mimik das Trauerspiel der Manege eher unterstützen und die Vorstellung vereinsamt erscheinen lassen. Das humoristische Dreiergespann aus einem zweibeinig laufenden Hund und dem übergroßen Clown auf dem kleinen Esel schafft es nicht einmal das kleine Kind zu belustigen. Nichts deutet in dieser Radierung auf eine ausgelassene und fröhliche Stimmung hin, die ein Zirkusbesuch mit sich bringen sollte. Der Clown bringt dennoch sein Programm auf die Bühne, ohne sich der bedrückten Situation anzunehmen.
Magnus Zeller, Expressionist der Zweiten Generation und als entartet diffamiert, schuf eine systemkritische Kunst, der mit der Mappe zu den Arbeiterkämpfen in der Weimarer Republik und ausdrucksstarken Bildtiteln wie "Einzug des Hades" und "Totalstaat" die Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus direkt ansprach.