Im Sonnenlicht liegt ein Tal, durch das der Zillierbach in Richtung Wernigerode fließt. Das Flussbett ist von Felsbrocken durchsetzt. Einzelne Bäume mit frischgrünem Laub und kleine, dunkelgrüne Nadelbäume säumen das Ufer mit dem gelblichen Gras. Rechts befindet sich ein mit Fichten bestandener Berghang, deren Schatten ein reiches Farbspiel von Grün- und Brauntönen auf dem Waldboden bilden. Links verläuft etwas erhöht und parallel zum Fluss ein Weg. Im zunehmend dunstigen Hintergrund schieben sich in vielfältigen Grüntönen die bewachsenen Hänge der Harzberge ins Bild und der Blick fällt auf Schloss Wernigerode, das sich genau in der Mittelachse auf dem Schlossberg erhebt.
Der Sohn von Paul Betyna sagt folgendes über seinen Vater: "Wenn er malte, konnte ihn nichts ablenken, kein Zuschauer, kein Förster, kein Bauer, der auf sein Wegerecht pochte. Er arbeitete sehr intensiv und so schnell wie möglich, denn die Morgen- oder die Abendsonne gab ihm höchstens eine Stunde Zeit, die Impression von der Palette auf den Malgrund zu übertragen. Er mochte die Mittagszeit nicht und den Sommer konnte er nicht leiden. Alles Spinat`, sagte er. Der Herbst hingegen hatte wieder Farben zu bieten. Laub im Gegenlicht, Stoppelfelder, Dunst über Feuchtwiesen, welkende Blütenstände, Kiefern im Abendlicht vor dunklem Waldrand." (aus: Gerd Ilte, Kunst und Künstler in Wernigerode zwischen 1945 und 1950). Das großformatige Bild ist unten rechts signiert.
Paul Betyna wurde 1887 in Bromberg (bei Berlin) geboren und verstarb 1967 in Wernigerode. Er absolvierte ein Studium an der Pariser Akademie und in Berlin, wo er bis 1943 auch tätig war. Durch die Ausbombung verschlug es ihn nach Wernigerode. Er war freischaffender Künstler und Landschaftsmaler.